Aufbruch zum Roundtrip – Flitterwochen in Sri Lanka – Tag 4

Um Sieben klingelte unser Wecker. Es war hart, sich aus dem bequemen Bett zu schälen, das Zimmer zu räumen und die Koffer für den bevorstehenden Roundtrip zu packen. Leicht gerädert stiegen wir eine gute Stunde später in den klimatisierten VAN.

 

Unser Fahrer «Jaghoda» steuerte das Gefährt und gab uns zu Beginn einen kurzen Überblick über die Reise. Unser Tagesziel sollte das Bergdorf «Ella» sein, auf knapp 1100 Metern über Meer.

 

Schwierige Kommunikation

 

Die Kommunikation mit unserem Guide präsentierte sich eher durchwachsen. Er spricht wenig Englisch und hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen Slang, der uns etwas an Giaccobos Inder-Parodie erinnerte. Uns wiederum scheint er sehr häufig nicht zu verstehen, fragt dann aber leider nicht nach, sondern reagiert nur mit einem verlegenen «Ha ha».

 

Es war insofern recht überraschend, dass er sich bereit erklärte, uns zum gestern nicht gefundenen Geocache zu begleiten. Ob er wirklich verstand, was wir hier machten, kann ich aber auch jetzt noch nicht beurteilen. Nach einem kurzen, aber heissen Aufstieg entdeckten wir die Büchse und genossen noch kurz das unglaublich schöne Panorama. Nomen est omen eben!

 

Im vollklimatisierten, mit getönten Scheiben ausgestatteten, komfortablen Fahrzeug fuhren wir nun mehrere Stunden durchs Land. Irgendwann realisierte der Guide, dass wir wohl zu spät zur Elefantenfütterung kommen würden. Er fuhr wie ein Wilder, doch wir überlebten alle brenzligen Situationen.

 

Das muss man nicht sehen…

 

Das angesteuerte Elefanten-Waisenhaus war dann auch eine herbe Enttäuschung. In einem kleinen Gehege fand sich ein junger Elefant, ein weiterer wilder Dickhäuter weidete ein paar Meter ausserhalb. Es gab eigentlich nichts zu sehen… ok, im Information-Center wurde noch ein Tierfilm gezeigt und einige Bilder über die hiesige Tierwelt präsentiert, doch dass wir hierfür 1000 Rupien zahlen mussten, stand in keinem Verhältnis.

 

So versuchten wir nachher dem Guide zu erklären, dass wir lieber das reale Sri Lanka sehen möchten. Touristen-Attraktionen sind nicht so unbedingt unseres.

 

Rice and curry

 

Nur wenige Minuten vom Elefanten-Waisenhaus entfernt hielten wir dann, um in einem typischen lokalen Geschäft «Rice and curry» zu essen. Dieses Mal probierten wir es traditionell mit der rechten Hand… klappte eigentlich ganz gut, froh waren wir aber auch darüber, dass wir nachher Wasser und Seife hatten, um die Hände zu waschen. (Und eigentlich riechen sie auch jetzt am Abend noch danach. :-)

 

Dann schlug das Wetter um… es goss wie aus Kübeln und riesige Pfützen und Bäche säumten unseren Weg. Wir erhielten einen Eindruck, wie sich die Regenzeit im Mai anfühlen könnte.

 

Die grosse Steigung

 

Auf dem Weg zu unserem Tagesziel «Ella» fühlten wir uns manchmal wie in den heimischen Alpen. Nur die Vegetation und die Tierwelt holte uns wieder zurück nach Sri Lanka. Verwöhnt von der Vielfältigkeit der Alpen fiel es uns manchmal schon etwas schwer, die grosse Begeisterung beim Anblick irgendwelcher «Scenicviews» zu zeigen. Natürlich war es schön und die Dimensionen aufregend, aber wir durchlebten ständig ein Wechselbad der Gefühle.

 

Nun sitzen wir hoch oben in einem einfachen Hotel, reibe über die ersten Moskitostiche und wir lassen den Abend ausklingen. Wir wollen nicht zu früh urteilen und wollen den morgigen Tag ausgeschlafen und unvoreingenommen angehen.

 

Wir sind gespannt, wie er sich zeigen wird… eine dreistündige Zugfahrt in der zweiten Klasse umgeben von Einheimischen wird bestimmt ein besonderes Erlebnis.

 

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