Die Schattenseiten des Oktoberfests

Da sitze ich nun vor meinem Notebook und tippe mit müden Augen diese Zeilen ein. Ich befinde mich derzeit in München und erlebe während zweier Tage zahlreiche Präsentationen neuer Produkte in unserer Firma. Zwei Tage bedeutet jedoch auch, dass eine Nacht dazwischen ist, und genau hier setze ich mit dem heutigen Beitrag an.

Zur Übernachtung fuhren wir… nein, nicht zur Wiesn wie manche zuhause Gebliebene vermuten dürften, sondern ins Hotel. So öffnete ich dann gestern die Tür zum Zimmer 19. Meine bereits beim ersten Anblick des Hotels gefühlten Befürchtungen begannen sich schnell zu bestätigen. Das Zimmer klein und eng, das Bett mindestens 10 Zentimeter zu kurz – und ich bin wahrlich kein langer Mensch – und die Nasszelle verdiente die Bezeichnung „Zelle“ absolut zurecht. Ich erinnerte mich an unsere Wohnmobilreise: Welch luxuriöse Toilette hatten wir da. :-) Doch noch schlimmer als die Platzverhältnisse war der schreckliche Gestank von kaltem, abgestandenem Rauch. Ich habe offenbar ein Raucherzimmer erhalten. Wegen des Oktoberfestes sind alle Hotels weit und breit ausgebucht; man nimmt, was man bekommt. Daher war auch kein Wechsel in ein Nichtraucherzimmer mehr möglich. Naja, immerhin einen Raumbedufter erhielt ich ausgehändigt und als ich dann zu später Stunde erneut ins Zimmer kam, meinte ich einen kurzen Moment lang, dass der Gestank durchaus erträglich sei.

Ich täuschte mich. Die Nacht war nicht wirklich erholend… ständig erwachte ich, das zu kurze Bett und das Raumklima zollte seinen Tribut, die ganze Bettwäsche stank wie Vorhänge und Teppich penetrant nach abgestandenem Rauch. Ich wälzte mich stundenlang und versuchte mich mit schönen Gedanken abzulenken.

Vermutlich wärs kein Problem gewesen, wenn ich tatsächlich vorher auf die Wiesn gegangen und ich mit passendem Alkoholpegel im Blut ins besagte Bett gelegt hätte. Doch nüchtern, und somit in vollem Bewusstsein, war es jedoch schrecklich… nicht einmal das wirklich anständige und reichhaltige Frühstücksbuffet konnte heute morgen meinen Unmut vergessen, bzw. die gespürte Müdigkeit wett machen.

Ach, wie freue ich mich nun, heute Abend wieder „Zuhause“ im bequemen Bett und wohliger Wärme bei meiner Liebsten liegen zu können und in einen tiefen erholsamen Schlaf fallen zu dürfen…