Vom Apotheker für dumm verkauft

Die armen Apotheker! Ständig wird auf ihnen herumgetrampelt und ihnen Böses unterstellt. So sollen diese für die hohen Medizinalkosten mitverantwortlich sein, sagt zumindestens der gemeine Volksmund. Die Politik versucht die Apotheker vor preissenkenden Ideen wie die Zulassung von Parallelimporten zu schützen und die Pharmaindustrie nimmt fleissig bewährte Medikamente vom Markt und bringt stattdessen dieselben Wirkstoffe neu verpackt unter neuem Namen zu dreifachem Preis in die Regale der Apotheker. Diese wiederum beteuern unablässig, dass sie die Kunden beraten würden und kein Interesse hätten, teure Originalpräparate statt Generika zu verkaufen.

Letzteres glaube ich genauso wenig wie ich an den Meistertitel des FC St. Gallen. Ein inzwischen mehrfach erlebtes Beispiel in zahlreichen Apotheken: Ich gehe in die Apotheke und verlangte «das günstigste Ibuprofen-Generika im Angebot»… ein Handgriff des Apothekers und schon liegt irgendein Produkt auf dem Tresen. Heute beispielsweise «Algifor» zu Fr. 10.90. Erschreckend dabei: Das Original «Brufen» hätte nur Fr. 9.90 gekostet und schlussendlich erhielt ich nach konkreter Nachfrage nach dem mir bekannten «Iproben» ein Generika für welches ich nur Fr. 6.90 bezahlte. Irgendwie neige ich zu unterstellen, dass dies nicht nur ein Einzelfall ist, sondern systematisch versucht wird, zu teure Medikamente an den Mann zu bringen.

Aber das Allerbeste war folgendes: Die Tabletten vergas ich dann im Auto und als ich am Abend zurückkehrte, war das Kopfweh weg… auch ohne Medikamente :-)

2 Kommentare

  • Wenn ich mich einmischen darf: Die Sache ist noch schlimmer, als du vermutest. Ich erlaube mir einen Link auf einen älteren Beitrag bei mir zu diesem Thema.

  • Nanu, wer hat Parallelimporte nicht erlaubt, und wer profitiert davon? Könnte es sein, dass gewisse Kreise im Parlament zu gut vertreten sind?