Reserviert und vergessen…
Alljährlich am Schweizerischen Nationalfeiertag pilgern tausende Eidgenossen auf die Bauernhöfe und geniessen einen ausgiebigen 1. August-Brunch. Dieser schöne Brauch ist sehr erfolgreich, daher kommt man um eine Reservierung fast nicht umher. Wer mich kennt weiss, dass ich gerne kurzentschlossen handle. So ist bei mir auch erst gerade mal zwei Tage zuvor der Gedanken gereift, dieses Ereignis zu besuchen und entsprechend eine passende Reservierung zu tätigen. Um keine Bauernfamilie mitten in der Nacht telefonisch aufzuschrecken, verlegte ich dann die Reservierungsaktion vom Zeitpunkt des Spriessens meines Gedankens auf den folgenden Tag. (Für Nicht-Mathematiker kurz mitgerechnet, das wären dann knapp 24 Stunden vor dem eigentlichen Anlass. :-) ) So telefonierte ich einige Höfe ab, leider blieb bei den ersten drei Versuchen der Erfolg aus, da bereits ausgebucht. Doch beim vierten Hof klappte es schliesslich. Ich bemühte meinen fleissigen Tintenspeiher, druckte die Adresse aus und legte das Blatt fein säuberlich an einen gut sichtbaren Ort auf meinem Arbeitstisch zurecht… und dort lag er dann heute morgen noch. Oh, schon fast zu viel verraten! :-)
So geschah dann das, was geschehen musste! Gestern fuhren wir über Land und Wiese nach Waldkirch auf den Hof Schuepis und meldeten uns. Die Bäuerin erinnerte sich auf Anhieb an meinen Anruf… wow! Doch… ähmm… sichtlich irritiert erläuterte sie uns, sie hätte mir doch beschieden, ihr Brunch sei bereits ausgebucht. Wieso wir denn trotzdem vorbei kämen? Oups! Wie Schuppen fiels mir von den Augen: Ich hatte woanders reserviert, doch da der Zettel immer noch brav meinen Arbeitsplatz hütete und ich die unergründlichen Tiefen meiner Erinnerungen bemühen musste, sah ich gedanklich den falschen Hof. Peinlich peinlich…
Glück im Unglück: Da wir etwas länger ausgeschlafen hatten, waren bereits wieder Plätze frei und wir durften genüsslich über das reich bestückte Frühstücksbuffet herfallen.