Zürich – Eine Stadt steht still
Gestern durfte ich die Limmatstadt Zürich besuchen; eine Dozentenveranstaltung des SIZ erwartete meine Teilnahme. Nach knapp 50 Minuten Fahrzeit erreichte ich die Stadtgrenze. Ein Blick zur Uhr und mir wurde bestätigt, dass ich noch genügend Zeit hatte. Halb neun und nur noch 4 Kilometer bis ans Ziel – das schaffe ich locker bis neun Uhr. Sagte ich, hoffte ich und verzweifelte. :-) Die Brücke beim Hauptbahnhof wird erneuert, daher sei die Durchfahrt erschwert, informiert mich ein typografisch interessant gestaltetes Plakat am Strassenrand. Nach einer halben Stunde „Fahrzeit“ stand ich endlich an eben dieser Brücke. Aus dem Radio klingt Radio Energy, da wird die Musik unterbrochen und der Märchensprecher, äh… Nachrichtensprecher erzählt: „De Verchehr isch flüssig. Freie Fahrt dur Züri!“ Ich lachte! So unterschiedlich sind wohl die Empfindungen zwischen den Städtern und einem Landei wie mir. :-)
Kurz darauf entdeckte ich, dass der Limmatquai neuerdings verkehrsfrei gestaltet ist. Natürlich habe nicht nur ich diese Entwicklung verschlafen, sondern auch mein Navigationsgerät und so wollte mich dieses mit konstanter Sturheit diese Strasse entlang führen. Mit rund 20 Minuten Verspätung – bez. fast einer Stunde „Fahrzeit“ für 4 Kilometer – erreichte ich dann mein Ziel.
Bisher sagte ich meinen Freunden stets, ich fahre lieber nach München als nach Bern. Da gibts keinen Gubrist, keinen Baregg und keine riesigen Baustellen. Den Vergleich revidiere ich nun: Lieber nach München als in die City von Zürich.