Im Vollmondlicht…

Viele halten mich für verrückt wenn ich erzähle, dass ich am Samstag die ganze Nacht hindurch gewandert und erst als die Sonne am Firmament sich wieder zeigte, nach Hause zurückgekehrt bin.

Vollmond am HorizontEin silberner Vollmond hat uns auf der bedächtigen Wanderung begleitet und die schlafende Landschaft hoch über St. Gallen dezent erleuchtet. Durch dunkle, geheimnisvolle Wälder, sommerlich duftende Heuwiesen, an plätschernden Bächern vorbei, bestaunt von neugierigen Kälbern ob den nächtlichen Gästen, wanderten wir von der Falkenburg an den zahlreichen Weihern St. Gallens entlang. Irgendwann, einige Irrungen später, setzten wir Schritt um Schritt vor uns, hatten das Ziel, eine Anhöhe ob St. Georgen vor Augen. Unsere Schatten wiesen uns den Weg, immer wieder hielten wir inne und lauschten dem leisen Flüstern der Wälder, den sanften Gute Nacht-Gesängen der Tierwelt.

Dann war er da! Der unbeschreibliche Moment als sich der Horizont lichtete und mich das Bild der nächtlichen Stadt und der weiten ruhenden Landschaft und des dunklen Sees erreichte, nein übermannte. Ich atmete das Bild, die Geräusche, die Gefühle, einfach alles ich in mich auf, versuchte, es für immer in mir speichern zu können.

Ein nimmer ruhendes Lichtermeer lag uns zu Füssen, ein mächtiger, stolzer Baum gab uns den Schutz und unzählige funkelnde Sterne zierten den Himmel. Es war ein Moment des Verweilens und Geniessens, die Natur in ihrer reinsten Kraft, das Mondeslicht sanft über die Wiesen streifend, ein leiser Wind haucht über meine Wangen… unvergesslich!

Ich war ohne Kamera unterwegs, wollte nur das absolut Wichtigste mitschleppen. Daher ein Foto von „Adyna“, welches dem Erlebten sehr nahekommt.
(Quelle:
http://www.sxc.hu/photo/350021)