«Hender scho?» – Ein paar ernste Gedanken zur Gastronomie

Bei unserem letzten Besuch eines guten Speiselokals erlebten wir wie krasse Gegensätze direkt aufeinander trafen. Es verdeutlichte uns einmal mehr, dass der Wohlfühlfaktor zu einem grossen Teil vom Verhalten des Personals abhängig ist. Lass mich das Erlebte kurz schildern. Wir betraten also das Restaurant und liessen zuerst unsere Blicke durch das schön gestylte Lokal streifen. Eine sehr junge, aber äusserst motivierte und fröhliche Serviceangestellte begleitete uns dann zu einem freien Tisch, reichte kurz darauf die Speisekarten und nahm unsere Getränkebestellung auf. Beim Lesen der Weinkarte amüsierten wir uns ob den blumigen und originellen Beschreibungen (was ist denn z.B. «ein grosser Spassfaktor»?), was wir die junge Dame auch mit einigen netten, augenzwinkernden Bemerkungen wissen liessen. Sie reagierte prompt mit ihrer schlagfertigen […]

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Lauter «freundliche» Menschen…

Gestern war mal wieder eine Fahrt nach München angesagt. Früh aufstehen, Zwischenhalt an der Tankstelle, kleine Kontrolle am Zoll, Pickerl kaufen und einige Strassenkilometer… und auf dem Autobahnparkplatz diese paar Zeilen getippt. Das Leben ist doch sowas unvergleichbar schönes, finde ich. Grosse Freude erfüllt mich jeden Tag aufs Neue, dass ich dieses Glück erleben darf. Und dennoch sind offenbar viele Leute noch nicht zu dieser Erkenntnis gelangt. Hängende Mundwinkel, griesgrämige Gesichter und wortkarte Mitmenschen waren heute das, womit ich auf dem Weg nach München immer wieder und ausnahmslos konfrontiert wurde. Dennoch schenkte ich jedem Einzelnen ein freundliches Lächeln und ein nettes «Grüezi»… vielleicht dauerts noch einige Stunden, bis dies Wirkung zeigt? Ist vielleicht der bevorstehende Vollmond für diesen Frust bei […]

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Unter Freunden…

Gewisse Vorurteile und Klischees sind nicht wegzudiskutieren. Und wenn auch mein Herz bei der diesjährigen Europameisterschaft nicht gerade für unsere deutschen Nachbarn schlug, so erfreute ich mich heute an deren herzlichen Gastfreundschaft. Auf der Dachterasse unseres Mutterhauses in München genoss ich mit Arbeitskollegen verschiedenster Nationen einen gepflegten Fussballabend mit BBQ-Grill, Kickerturnier und natürlich einer Grossleinwand. Es ist immer wieder schön für mich zu sehen, dass der Gedanke einer „grossen Familie“ immer noch gelebt wird. Natürlich wird gestichelt und es geschieht ein kleiner verbaler Kampf der Nationen, doch zu jedem Augenblick spürt man, dass man sich unter Freunden befindet. Gemeinsam wurde gefeiert, die Daumen für die eine oder andere Mannschaft gedrückt, gewitzelt und viel diskutiert. Ich entdeckte neue Facetten an Kollegen, […]

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Was zählt heute noch ein Wort?

Ich will hier nicht ins Detail gehen und dennoch muss ich darüber berichten. Da schliesst man unter sich nahestehenden Menschen einen Kaufvertrag per Handschlag und gelangt einige Zeit später zur bitteren Einsicht, dass deren Worte die aufgewendete Luft nicht wert waren. Sowas enttäuscht und zeugt von einem bemitleidenswerten Charakter… Klar, auf dem Rechtswege hätte man durchaus Chancen, doch wenn die Sache erstritten werden muss, bleibt die Freude daran auf der Strecke. Dennoch müssen sich solche Menschen bewusst sein, dass nach einem solchen Erlebnis das Misstrauen geschürt ist und daher man stets damit kämpfen wird, dass sein eigenes Wort dem Gegenüber keinen Pfifferling mehr wert ist.

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Der magische Augenblick… ein bisschen Lebensphilosophie.

Unweit von unserem Leipziger Hotel gibt es eine nette kleine Kaffeebar. Dort sitze ich, schlürfe an einem leckeren Chai-Latte und führe mir die soeben erschienen ‚Memorien‘ von Roger Schawinski („Die TV-Falle„) zu Gemüte. Der heutige Tag, geprägt von den Nachwehen der letzten wilden Partynacht in der 31. Etage des Panoramatowers, ging schnell vorüber. So sitze ich nun hier, kurzärmlig bei angenehmen Temperaturen und lasse die Eindrücke der lebhaften Strassenecke auf mich wirken. Da patrouilliert die Polizei und verweist einen uneinsichtigen Lenker von seinem ‚Parkplatz‘ mitten auf der Kreuzung, die interessantesten Gestalten schlendern an mir vorbei und gelegentlich entfährt mir beim Anblick gewisser zwischenmenschlicher Schauspiele ein Schmunzeln. Gerade eben fährt ein Taxi her, die Fenster weit geöffnet und laute Mallorca-Partymusik beschallt […]

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So richtig krank fühlen…

Der Mensch ist ein psychologisches Wunderwerk. Da fühlt man plötzlich ein Kratzen im Hals und dank der Anwesenheit von erhöhter Temperatur ist die Diagnose „krank“ schnell gestellt. Schnell in die Apotheke gerannt und dasjenige Mittelchen gekauft, welches man schon als Kind verabscheut hat, heute aber – gerade wegen der giftigen roten Farbe und des typischen Geschmacks schätzt – das legendäre Neo-Angin. Nein, man wählt auch nicht die neumodische wohlschmeckende Variante mit Orangengeschmack. Umso herber dann die Enttäuschung, dass diese roten Lutschtabletten heute nur noch zart-rosa sind. Und schon fühlt man sich noch kränker und stellt die Heilwirkung in Frage. Der Mensch, ein seltsames Wesen und Gewohnheitstier zugleich.

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