Sri Lanka Flitterwochen – Noch ein Absacker, dann gehts nach Hause.

Ach wie schnell die Zeit hier in Sri Lanka vergeht: Da sitzen wir nun draussen, nach einem erfrischenden Gewitter, und lassen die viel zu schnell verstrichenen letzten Tage nochmals Revue passieren. Schon in weniger als 12 Stunden werden wir im Auto sitzen, welches uns zum Flughafen in Colombo fahren wird.

 

Unsere zweitletzte Station auf der unvergesslichen Rundreise war das Surferparadies «Arugam Bay». Nur wenige Meter vom Meer entfernt logierten wir in einem einfachen, unklimatisierten Zimmer… ich war heilfroh, als ich am Morgen das Bett früh verlassen konnte, um mich in der kühlen Meeresbrise zu erfrischen. Ich hatte kaum ein Auge ob der Hitze zugetan, aber immerhin meine liebste Ehefrau konnte einmal mehr schlafen wie eine Mumie.

 

Wir brachen früh auf, denn wir hatten drei besondere Stationen eingeplant. Drei Mönche, welche je einen Geocache hüten sollen, wollten wir besuchen. Damit wir nicht mit leeren Händen, diese für Singhalesen ehrenwürdigen Respektpersonen, gegenüberstehen würden, half uns der Guide Jagoda, die richtigen Präsente zu besorgen: Seife, Rasierer, Zahnbürste, Zahnpaste und Milchpulver fanden somit in dreifacher Ausführung im Einkaufskorb ihren Platz und wir fuhren los, um den ersten Tempel zu suchen.

 

Monk Nummer 1

 

Mit dem Tour-VAN kamen wir etwa 400 Meter nah ans Ziel. Ein schmaler Trampelpfad führte uns mitten durch den Dschungel, eine Anhöhe hinauf, an alten Ruinen vorbei, bis wir dann in der Tempelanlage ankamen. Wir hörten Stimmen und als wir uns bemerkbar machten, schauten uns drei junge «Minimönche» an… die drei Jungs, 13, 14 und 15 Jahre alt, hatten sichtlich Freude an unserem Besuch, doch der Mönch, der den Geocache hütete, war heute nicht zugegend. Mangels Schlüssel konnten uns die Drei die Box leider auch nicht aushändigen. Gabi gab noch etwas ihre frisch gewonnenen Singhalesisch-Kenntnisse zum Besten und dann zogen wir von dannen… das Geschenkpaket für den Mönch liessen wir natürlich da.

 

(Wie wir von unserem Guide erfuhren, dürfen buddhistische Mönche kein Geld annehmen. Sie leben von Sachspenden. Oft würden die Mönche in die nahegelegenen Dörfer gehen und um Nahrungsmittel bitten. Daher war es auch für uns empfehlenswerter, wenn wir keine Esswaren, sondern wichtige Toilettenartikel als Geschenke mitbringen würden.)

 

Monk Nummer 2

 

Beim zweiten Anlauf hatten wir mehr Glück. Der 29-jährige Mönch – gerade seit drei Wochen in diesem Tempel im Amt – freute sich dezent zurückhaltend über unseren Besuch. Ein leckerer Plaintea wurde uns von ihm angeboten und wir unterhielten uns angeregt. Eine hagere, aber extrem anschmiegsame, manchmal gar fast schon aufdringliche Pussa (Katze) nutzte ihre Chance auf Streicheleinheiten. Zum Schluss verewigten wir uns im Logbuch des Geocaches und machten uns auf den Weg zum dritten Tempel.

 

Dort trafen wir leider nach einem kurzen, aber wegen der brütenden Hitze sehr anstrengenden Aufstieg nur einen verlassenen Tempel an. Nunja, so platzierten wir unser Geschenk vor dem Eingang, zusammen mit einer kleinen Notiz für den hier lebenden Mönch.

 

Tsunami Warnung

 

Wir fuhren nach unseren Expeditionen in Richtung Yale, als das Handy unseres Fahrers klingelte. Nach dem kurzen Gespräch (mit seiner Schwester, wie wir nachher erfuhren) war er völlig angespannt und nervös. Es habe eine Tsunami Warnung nach einem Erdbeben in Indonesien gegeben, was offensichtliche Erinnerungen in ihm auslösten. Er fuhr sofort zum nächsten Tv-Geschäft, wo noch kein Mensch davon wusste, und kurz darauf flimmerte auf einem Ausstellungsgerät die entsprechende Nachrichtensendung.

 

Die folgenden Stunden waren seltsam aufgeregt für uns. Wir spürten die grosse Angst und die schlimmen Erinnerungen an den verherenden Tsunami im Jahre 2004. Es war lange Zeit unklar, was wir nun tun würden. Per Twitter blieben wir auf dem Laufenden und es war schon erstaunlich, wieviele Behörden, Institutionen und Privatmenschen darüber twitterten.

 

Die Menschen hatten riesiges Glück! Der gefürchtete Tsunami blieb aus und einige Stunden später kam die ersehnte Entwarnung. Das Volk atmete auf und konnte mit grosser Freude das bevorstehende Neujahrsfest angehen.

 

Happy New Year unter Einheimischen

 

Das «Flower Garden Lake Ressort» in Yale überraschte uns in vielerlei Hinsicht. Das kleine, wirklich kleine Hotel mit einem grossen Garten, direkt an einem idyllischen See gelegen, bot genau zwei Zimmer… eins für uns Beide, das andere blieb leer.

 

Wow! Als Gabi in ihrem festlichen Gewand zu Tische schritt, fühlte ich mich wie in einem orientalischen Märchen. Wir sassen da, ein leckeres Rice and Curry wurde uns serviert und wir genossen das herrliche Mahl… und zum «Dessert» fand eine Flasche Arrak den Weg auf den Tisch. Jagoda hatte seine «Drohung» wahr gemacht und wir degustierten den speziellen, einheimischen Kokosnuss-Schnapps.

 

Wir hatten unheimlich viel Spass. Schnell fanden sich weitere Familienmitglieder des Hotelpersonals ein und feierten mit uns den Anfang des srilankischen Neujahrfestes. Sie sangen für uns srilankische Lieder, auf dem Tisch wurde mit Kronkorken, Löffeln und der Hand rythmisch begleitet und wir schwangen unsere Tanzbeine. Es war einfach andersartig schön.

 

Frühmorgens und zwei Arrakflaschen später fielen wir zufrieden und beeindruckt ob den vielen berauschenden Eindrücken in die «Heia» (singhalesisch die Zahl 6).

 

 

Zurück in Unawatuna… ein toller Ausklang.

 

Es war wie «Zuhause ankommen», als wir nach Unawatuna zurückkehrten und uns die vielen freundliche Gesichter des Hotels begrüssten. Wir freuten uns auf die bevorstehenden letzten Tage hier und wurden auch überhaupt nicht enttäuscht.

 

Ein unerwartetes Wiedersehen gab es übrigens mit unserem TukTuk-Fahrer Nuwam vom zweiten Tag. Er rief mich überraschend auf dem Handy an und lud uns zu sich und seiner Familie nach Hause ein. Ratet mal, was wir dort essen durften? Ein leckeres Rice and curry! Und auch dieses Mal assen wir alleine, denn die Gastgeber schauten interessiert zu, wie wir mit den Händen das würzige Mahl in unsere Münder schaufelten.

 

So, das wars wohl nun… gleich werden wir noch einen Absacker trinken, bevor wir uns zum letzten Mal ins herrliche Himmelbett legen werden. Zu Hause dann habe ich viele Fotos auszuwerten und werde bestimmt noch einige davon hier zeigen. Ihr dürft als gespannt sein.