Ein halbes Jahr später. Hat sich bei den Zeitschriftenpreisen irgendwas getan?

Ihr erinnert Euch? Im Juni habe ich eine umfangreiche Recherche durchgeführt und die Preissituation deutscher Zeitschriften in der Schweiz analysiert. Die erschreckende Feststellung war, dass die deutschen Verlage uns Konsumenten aus der Schweiz regelrecht abzocken, indem sie völlig überrissene Umrechnungskurse anwenden.

Die ins Feld gebrachten Argumente waren teilweise an den Haaren herbei gezogen oder man machte es sich einfach und gab die Schuld dem Vertrieb. Dieser wiederum gab den Ball an die Verlage zurück.

Wenn Du Dich nochmals reinlesen möchtest: 
«Schweizer Währungswucher am Kiosk – Deutsche Verlage zocken Schweizer Konsumenten ab.»

Nun, inzwischen ist eine Menge Zeit vergangen. Der Euro ist im Verhältnis zum Schweizer Franken immer noch tief, der Preisüberwacher hat in der Zwischenzeit lediglich seine Machtlosigkeit festgestellt und verschiedene Artikel sind in der Blog- und Medienlandschaft dazu erschienen. Zwei lesenswerte Beispiele seien hier erwähnt:

Was hat sich in der Zwischenzeit getan?

Nichts!

Kein einziger der beobachteten Zeitschriften hat eine Preisanpassung erfahren! Und selbst der Heise-Verlag, welche die Fachzeitschrift c’t veröffentlicht und im Juli aufgrund meines Blogeintrages ein Missverhältnis zwischen Euro- und Frankenpreis mir gegenüber bestätigte, scheint im Dornröschenschlaf gefangen.
Ich bin enttäuscht!
.

6 Kommentare

  • Als ob uns das überraschen würde…

  • „Der Schweizer“ ist halt gerne Milchkuh.

  • ich warte jetzt auf die nächste Rechnung c’t für 2012. Sollte Ende Januar eintreffen.
    „c’t Digitale Fotografie“ von Heise hat übrigens den gleichen Preis für alle, sogar inkl. Versand – es geht also, wenn man will.

  • JEDER möchte gerne tiefere Preise, immer und überall! Wir befinden uns aber – freiwillig gewählt! – in einem marktwirtschaft-lichen System. Dieses darf nur in aussergewöhnlichen Situationen mit staatlichen Interventionen gebrochen werden. Dass eine solche hier vorliegt, darf doch füglich bezweifelt werden. Es verbleiben also nur zwei realistische Wege, um die Anbieter „zur Vernunft“ zu zwingen: eine Systemänderung (Marktregulierung durch Staat) herbeiführen oder Kaufabstinenz.

  • Hallo Huwi, gerade mal nachgeschlagen, weil ich seit dem Wochenende die c’t 1/2012 von Heise rumliegen habe.

    Das Jahresabo hat bisher CHF 167 gekostet, neu sind es CHF 151.50

    Nach heutigem Wechselkurs sind 151.5 Franken ~124 Euro. Das Abo in Deutschland kostet 84 Euro. Der Unterschied ist immer noch drastisch, aber ein kleines bischen hat sich getan.

    Zum Vergleich: Das Abo für Österreich kostet aktuell 89 Euro.

  • Und es wird sich auch weiterhin nicht so rasch etwas ändern: http://www.persoenlich.com/new.....sid=101843