Der vergessene Akku

Wochenenden sind Hochzeitszeit. Wenn ich mich am Samstag morgen für einen neuen Einsatz bereit mache, durchlebe ich immer wieder dieselben Überlegungen: Hab ich alles eingepackt, was ich heute brauche? Sind die Akkus auch wirklich alle geladen? Objektive und Sensoren von Staub befreit? Genügend Speicherchips dabei und frisch formatiert?

Ich sag Euch, auch wenn man sich eine kleine Checkliste bereitgelegt hat, eine grosse Portion Nervosität und Unsicherheit – bei Schauspielern nennt man das wohl Lampenfieber – überkommt mich jedesmal. Gewissheit, dass alles geklappt hat, gibts erst zu später Stunde bei der Heimkehr.

Eine besonders unangenehme Situation kann entstehen, wenn ich mein Auto stehen lassen soll und mit der Hochzeitsgesellschaft zum Beispiel im Schiff oder Postauto mitfahre. Da heisst es, sich in kurzer Zeit zu entscheiden und nur das Allernötigste einzupacken…

Letztens hatte ich genau eine solche Situation. Es bot sich an, dass wir – mein Assistent und ich – zusammen mit der Gesellschaft im Postauto vom Hotel zur Kirche fahren sollten. Schnell alle nötigen Dinge eingepackt, ein paar Stative, Reflektoren etc. gebuckelt und ab ging die Fahrt. Kaum waren wir bei der etwas abgelegenen Kirche angelangt, stellte ich fest, dass die Akkus beider Kameras, wir hatten ja schon ein tolles «Gettin‘ ready» und Brautpaar-Fotoshooting hinter uns – noch etwa bei 50% standen… reichts oder reichts nicht? Für die Trauung bestimmt, aber nachher bei den Gratulationen? Wahrscheinlich ja, aber ich konnte dennoch das Risiko nicht eingehen. So schickte ich meinen Assistenten los, welcher mit dem Taxi zurück fuhr und Ersatzakkus holte…

Der Witz von der Geschichte: Ich musste die Akkus den ganzen Tag nie wechseln. Sie reichten mit Ihrer Ladung haarscharf bis ans Ende meines Einsatzes… etwas nach Mitternacht. (Das ist wohl so, wie man einen Regenschirm dabei hat… dann regnets auch nie.)

Übrigens… mehr Fotos von diesem tollen Hochzeitstag findet ihr in meinem Foto-Blog.