Erdbeben auf Rhodos – Panik im Urlaubsparadies?

Leider ist unser Urlaub in Griechenland, genauer gesagt auf der Insel Rhodos bereits vorbei. Zahlreiche schöne Erinnerungen bleiben uns jedoch erhalten und ich vermisse bereits die Wärme, welche wir rund um die Uhr geniessen durften.

Die Stadt Lindos auf Rhodos ist eine wahre Perle... ein Must-See für jeden Urlauber.

Von einem speziellen Erlebnis möchte ich aber berichten. Am Dienstag morgen wurden wir wortwörtlich wachgerüttelt. Ein starkes Erdbeben – genau genommen war es ein Seebeben an der Südküste Rhodos‘ – liess uns aus dem Schlaf aufschrecken. Innert Sekunden stand ich, wie so oft empfohlen, in einem Türrahmen im Hotelzimmer und wartete bis der Spuk vorbei war. Die Stärke des Bebens war schon spürbar gross, dennoch war es nur ein Rütteln und Schütteln, so dass wir uns danach der bisherigen Tätigkeit – dem Schlafen – zuwandten. (Laut dem European-Mediterranean Seismological Centrewar es ein Beben der Stärke 6.4.)

Beim Frühstück dann wechselte man zwei drei Worte darüber, doch es schien, als seien die Bewohner nicht sonderlich überrascht gewesen und wären es fast schon gewohnt. Seit Jahren habe man zwar kein Beben dieser Stärke erlebt, doch rüttle es immer wieder mal.

Doch die Überraschung folgte gegen Abend. Im Hotel prüften wir mal, was unsere Handies so zu berichten haben und staunten über die eingegangenen SMS und Anrufversuche. Auch anderen Feriengästen ging es so. Es schien, dass sich die zu Hause gebliebenen Freunde und Bekannten ernsthaft Sorgen um uns Sonnenanbeter gemacht haben. Wir erfuhren dann, dass gewisse Fernsehstation sogar den laufenden Spielfilm unterbrochen hätten um über das Beben zu berichten. Erst zu Hause las ich dann die Schlagzeilen der Presse:

Die Liste der reisserischen Schlagzeilen liesse schier sind unendlich fortsetzen. Es ist wahrlich tragisch, dass eine Griechin in Panik geriet, aus dem Haus rannte, dabei stolperte und sich unglücklicherweise das Genick brach.

Es ist nochmals erschreckender wenn man erfährt, dass dies nur gerade 4 Kilometer von unserem Hotel entfernt, im Städtchen Archangelos geschah.

Dennoch läuft es mir kalt den Rücken herunter wenn ich mir vorstelle, welch verzerrtes Bild die Medien bei der Berichterstattung vermittelt haben müssen. Leider scheint die alljährliche Newsflaute im Sommer (Sommerloch) eine derart boulvardeske Aufbereitung geradezu zu forcieren.

2 Kommentare

  • So sind’se halt, die Medien. ;)

    Es ist interessant, mal die wahre Geschichte hinter der Boulevard-Story zu hören, erzählt von einem, der wirklich vor Ort war.

    Nach der Berichterstattung in den CH-Medien habe ich mir die Sache auch schlimmer vorgestellt, als von Dir geschildert…

  • Alexander Benk

    Kalimera,
    das hätten wir schreiben können. Wir waren in Faliraki und hatten exakt die gleichen spürbaren Eindrücke, trotzdem hat es uns sehr gut auf Rhodos gefallen.
    Berichterstatter sind wohl doch sehr sensible Menschen, die alles etwas extremer sehen als diejenigen die es erlebt haben.

    Gruß Alex