Polizei-Termin

Heute zu Gast bei der Fahnung :-)Heute hatte ich ein Zusammentreffen mit der Polizei… mit dem Fahnungsdienst um genau zu sein. :-) Doch nicht meine Person war der Grund für diese Bekanntschaft, sondern „Kunden“, welche Lücken unseres rechtlichen Systems versuchen nett auszunutzen. Mehrere Kunden habe ich heute angezeigt.

In der Schweiz kannst Du einen Schuldner betreiben. Ist dieser zahlungsunfähig und eine Pfändung fruchtlos, wird ein Verlustschein ausgestellt. Während 20 Jahren kann man diesen dann erneut einreichen und sollte der Schuldner zu Geld gekommen sein, einlösen. Doch die Beweislast liegt beim Gläubiger und zudem musste dieser vorher schon hohe Kosten vorschiessen. Diese übersteigen schnell den eigentlich geschuldeten Betrag. So verzichten viele Firmen auf eine Betreibung und die weiteren Schritte, da dieses Vorgehen vielfach aussichtlos ist und mehr Kosten als direkten Nutzen verursacht. Doch dies scheint sich herumzusprechen. Es gibt meines Empfindens immer mehr schwarze Schafe, welche es regelrecht darauf anlegen… daher handeln wir! Seitenlange Betreibungsregister sprechend Bände. Es ist erschreckend, welche Vielfalt an Ideen die nicht zahlungsfähigen Kunden an den Tag legen, um von diesem Umstand abzulenken, Bonitätsprüfungen zu entkommen.
Ich finde, es ist eine Prinzipfrage. Handelt ein „Kunde“ vorsätzlich und versucht, diese Situation auszunützen, dann muss dagegen vorgegangen werden. Wir müssen uns zwar auch mit einem Verlustschein begnügen und den geschuldeten Rechnungsbetrag abschreiben. Doch vielleicht sorgt ein kleiner Denkzettel in Form einer Strafanzeige wegen Betrugs, dass manche Menschen künftig solche Taten unterlassen.
In den letzten drei Jahren habe ich mehrere Dutzend Personen angezeigt. Der grösste Teil wurde zu Bussen oder gar Haft verurteilt. Ein Eintrag im Strafregister kommt da auch noch dazu und sollte – einen Funken Verstand vorausgesetzt – zum Nachdenken anregen.

Ich hoffe sehr, dass sich auch das herumspricht. Denn es ist unfair, wenn die ehrlichen Kunden am Schluss für den Schaden der schwarzen Schafe aufkommen müssen. Lieber möchte ich, dass die zahlende Kundschaft von knackigen Preisen profitiert und nicht eine „Sicherheitsmarge“ finanzieren müssen.

Wer weiss, vielleicht ist es nur ein Kampf gegen Windmühlen…