Am See aufgetankt

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Eine weitere Arbeitswoche ist vollbracht. Zufrieden verliess ich heute das Büro, fuhr nach Hause und holte mein geliebtes Bike im Fahrradgeschäft frisch gewartet wieder ab. Obschon die Sonne nur zaghaft die Wolken durchbrach, steuerte ich meinen Drahtesel – oder eher Aluesel – Richtung See, folgte dann dem Ufer. Einige Kilometer später stoppte ich, atmete tief ein, spürte wie die feuchte Seeluft meine Lunge kitzelte, setzte mich auf einen rauhen Stein und lies die vom herrschenden Kampf zwischen Sonne und Gewitter gezeichnete Stimmung auf mich wirken und tankte auf…

Seestimmung am Bodensee

I höckle gad amene wunderschöne Plätzli am See, beobachte di silbrig glänzende Wälle und di druf friedlich vor sich hii gleitende Schwän, gseh d’Sunne sich am Horizont schpieglä, s’Schilf wiegt sich im fiine Wind und lose am gheimnisvolle Flüschtere vom Wasser zue…

In diesem Moment dachte ich an eine besondere Person, welche es derzeit nicht leicht hat. Ich schaute hoch und wünschte mir so sehr, dass sich ihre Sorgen schnell verfliegen, die Ängste verflüchtigen, die Zweifel in Luft auflösen und sie die Zukunft in aller Pracht wieder vor sich sieht. Ich weiss nicht, was in ihr vorgeht, was sie wirklich plagt, hüte mich Vermutungen anzustellen, im Wissen, wahrscheinlich daneben zu liegen. Bin ratlos, ob und wie ich ihr helfen könnte.
Wenn die Zeit reif ist, wird es sich aufklären und damit die Wolken verziehen.